Journalistische Tätigkeiten im Şengal / Irak

Im Dezember 2021 reisten Marlene Förster sowie Matej Kavčič in den Irak, um dort ihre journalistische Arbeit über die Entwicklungen in der Region Sinjar – oder auf kurdisch auch Şengal genannt – zu vertiefen. Beide verbrachten den Großteil ihres Aufenthalts daher in der Region Şengal, das Hauptsiedlungsgebiet der Ezid:innen, in der irakischen Provinz Ninive. Für ihre journalistische Tätigkeit führten sie Gespräche mit Überlebenden des Genozids und von der Flucht vor dem Genozid zurückgekehrter Ezid:innen. Sie führten Interviews mit Vertreter:innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen und Institutionen in der Region, u.a. mit den Strukturen der Autonomieverwaltung im Şengal1, zivilen Institutionen des irakischen Staates, und zivilen Einrichtungen die der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK)2 nahe stehen.

Ihr Hauptfokus lag auf dem Genozid an den Ezid:innen im Jahre 2014, verübt durch die Terrormiliz des sogenannten „Islamischer Staat im Irak und in Syrien” (IS). Wichtige Fragen die sich Marlene Förster und Matej Kavčič für ihre Arbeiten stellten waren, wie heute, 8 Jahre nach dem Genozid, der Verfolgung, Versklavung und Ermordung von tausenden von Ezid:innen, die gesellschaftliche Realität ist und wie die Gesellschaft nach dieser Erfahrung versucht, sich eine Autonomieverwaltung im friedlichen Zusammenleben zwischen Ezid:innen, Kurd:innen, Araber:innen und Christ:innen zu geben.

Die Journalist:innen standen kurz vor der Veröffentlichung erster Rechercheergebnisse, Interviews und Fotografien. Durch die Festnahme wurde dies vorerst verhindert.

1kurd.: Meclîsa Xweseriya Demokratîk a Şengalê

2kurd.: Partiya Demokrata Kurdistanê